Claudia Marx – stock.adobe.com
In der Nachbargemeinde von Timmendorfer Strand präsentiert das Museum des Heimatvereins der Gemeinde Scharbeutz in mehreren Ausstellungsräumen wechselnde Sammlungen und Exponate zu regionalen Themen. Hier sehen Sie Funde, die Zeuge des Wandels dieser Region sind, von der Slawenzeit bis hin zur Nachkriegszeit. Umfassende Informationen runden das Angebot ab und geben einen interessanten Einblick in die Vergangenheit Schleswig-Holsteins.
Neben dem Museumshaus finden sich auch in der Museumswerkstatt spannende Ausstellungsstücke und archäologische Sammlungen von der Stein- bis zur Neuzeit. Auf dem Dachboden der örtlichen Schule begann 1988 die Sammlung für das heutige Museum. Hier können Sie unter anderem original eingerichtete Werkstätten von Schneider, Schustern und anderen Handwerksbetrieben betrachten und mehr über die damalige Arbeit lernen. Zu den weiteren Höhepunkten gehört ein vollständig erhaltenes Boot aus der Slawenzeit sowie eine umfangreiche Puppen- und Spielzeugsammlung. Für eine Besichtigung der Museumswerkstatt, melden Sie sich einfach im Museum an. Nach einem Rundgang können Besucher im Museumsgarten auf einem Sitzplatz unter dem alten Walnussbaum entspannen. Das Museum ist am besten von einer Ferienwohnung in Scharbeutz aus zu erreichen. Sie finden auf unserer Seite zahlreiche günstige Angebote für einen perfekten Urlaub!
Museum Scharbeutz
Lindenstrasse 23
23684 Scharbeutz/Pönitz
Tel.: 04503-73273
Nur rund zehn Kilometer ist der älteste Leuchtturm Deutschlands von Timmendorfer Strand entfernt. 1330 fand der Turm das erste Mal urkundliche Erwähnung. In seiner langen Geschichte wurde der Leuchtturm 1534 von dänischen Truppen zerstört und 1539 von holländischen Maurern wieder aufgebaut. Ein Blitzschlag 1827 sorgte dafür, dass der ausgebrannte obere Turmteil durch eine Spitze im klassizistischen Stil erneuert wurde. Seit 1903 leuchtete der Turm den Schiffern mit elektrischen Bogenlampen, später mit Glühlampen, bis 1972 das Leuchtfeuer des Turms abgeschaltet wurde.
Der 2003/ 2004 grundsanierte Leuchtturm steht heutzutage als Aussichtsplattform und Museum zur Verfügung. Auf acht Geschossen erhalten die Besucher einen Einblick in die Geschichte des Leuchtturms und der Seefahrt. Auf über 142 Stufen gelangt man an dem 31 Meter hohen Leuchtturm empor in luftige Höhen. Oben angekommen, erhält man einen genauen Eindruck von der Anlage des Turms und einen guten Überblick über Travemünde, den Skandinavienkai und die Lübecker Bucht. Die umlaufende Aussichtsgalerie lässt einen Rundblick zu, der zweifelsohne zu den Highlights dieses Museumsbesuches gehört.
Leuchtturm Travemünde
Am Leuchtenfeld 1
23570 Lübeck-Travemünde
Tel.: 04502-889180
Timmendorfer Strand ist ohne Zweifel inspirierend durch seine direkte Meerlage und der umgebenden Natur. Dies bietet eine hervorragende Grundlage für Künste aller Art, sei es das Malen oder das Erstellen von Skulpturen. Dabei findet man die Kunstwerke keineswegs nur in Galerien oder Museen, viele davon kann man hautnah und unter freiem Himmel erleben. Gerade am Strand lassen sich Gemälde und Skulpturen finden, die offensichtlich von Wellen, Sand oder besonderen Wolkenspielen beeinflusst wurden. Als Kunstliebhaber kann man seinen Urlaub in Timmendorfer Strand damit verbringen, kleine Galerien zu besuchen und auch auf den Spuren Udo Lindenbergs zu wandeln, von dem es eine Skulptur und auch Werke zu sehen gibt. Auch andere Kunstwerke wie Aquarellgemälde, Skulpturen oder Dinge aus Ton gilt es zu entdecken und zu bewundern. Regelmäßig finden Handgemacht Märkte statt, auf denen Künstler ihr Können präsentieren und wo man vieles finden kann, was einen an Timmendorfer Strand erinnert.
Erfahren Sie auf dem Erlebnishof Lensahn wie das Landleben einst war. In dem Museumshof finden Sie über 4.000 historische Exponate, darunter alte Geräte und Maschinen der Land- und Hauswirtschaft, die Sie mit Körper und Geist zurück in die Vergangenheit führt. Denn hier dürfen Sie viele der Exponate nicht nur anfassen, sondern auch ausprobieren. Nicht nur Kinder haben ihren Spaß, wenn Sie mit einem Karrenpflug ein Feld umpflügen oder sich auf einer alten Dezimalwaage wiegen. Ein großer Spielplatz entlang eines Naturlehrpfades sorgt für zusätzliche Unterhaltung.
Aber auf dem großen Anwesen gibt es noch mehr zu entdecken. Wie ein richtiger Bauernhof beherbergt das Museum Pferde, Schafe, Ziegen und Schweine ebenso wie Hühner und Kaninchen. Tägliche Veranstaltungen und Sonderangebote machen jeden Besuch einzigartig. Mit dem Auto erreichen Sie den Erlebnishof für die ganze Familie von Timmendorfer Strand aus innerhalb einer halben Stunde. Ein Parkplatz befindet sich direkt vor dem Museumshof, der von April bis Oktober für seine Besucher geöffnet hat. Der Eintritt kostet zwischen 2,50 Euro und 5,00 Euro.
Museumshof Lensahn
Prienfeldhof
23738 Lensahn
Tel.: 04363-91122
Typisch für die Ostsee und damit auch für Timmendorfer Strand sind Reetdachhäuser. Das Schilfrohr, das an Ufern und in Sumpfgebieten wächst, wird dabei getrocknet und dann zur Dacheindeckung der Häuser verwendet. Diese Dächer können sehr langlebig sein, was allerdings von einigen Faktoren abhängt, wie der Form des Daches, der Belüftung und jeweiligen Konstruktion. Auch das Reet an sich trägt zur Haltbarkeit bei und wenn es regelmäßig gewartet und gepflegt wird halten diese Dächer 30 bis 50 Jahre.
Trachten begegnen uns in Timmendorfer Strand vielleicht etwas anders, als angenommen. Denn seit das nördlichste Oktoberfest in der Eisporthalle steigt, ist so mancher Timmendorfer in Dirndl und Lederhosen unterwegs. Traditionelle Trachten in der heutigen Zeit nicht aussterben zu lassen, ist das Anliegen des Landestrachten- und Volkstanzverbandes Schleswig-Holstein. Hier engagieren sich derzeit etwa 70 Trachtengruppen aus Ostholstein, Dithmarschen oder Eiderstedt. Ziel des Vereins ist es, einen modernen Umgang mit Trachten zu schaffen und die kulturelle Tradition nicht in den Vitrinen der Museen oder auf den Dachböden der Timmendorfer verstauben zu lassen.
Im Raum Timmendorfer Strand weit verbreitet war einst die Tracht der ostholsteinischen Milchmädchen. Die Tracht besteht aus einer schwarzen Samtbluse, welche am Kragen und den Ärmeln weiße Spitzenverzierungen besitzt. Geschlossen wird die Bluse linksseitig mit doppelreihigen Perlmuttknöpfen. Der gestreifte Rock besitzt ein rotes, blaues oder blau-graues Grundmuster. Darüber wird eine weiße Leinenschürze getragen. Den ehelichen Stand der Trägerin verrät die Kopfbedeckung. Unverheiratete Mädchen tragen ein samtenes Kopfplättchen mit weißen Spitzenbändern. Verheiratete Frauen tragen eine reich verzierte Haube aus Goldbrokat und kommen also am Tage ihrer Hochzeit in Timmendorf buchstäblich unter die Haube. Für die Männer ist keine Tracht überliefert. Es wurde eine passende Tanzkleidung entworfen. Diese besteht aus einem weißen Leinenhemd, einer schwarzen Klapphose und einer schwarzen Samtweste.
Nicht nur in Bayern gibt es frisches Bier vom Fass, Weißwurst, gute Laune und Dirndl. Dass nördlichste Oktoberfest in der Timmendorfer Eissporthalle wurde ein voller Erfolg und wird mit Sicherheit auch in Zukunft die eine oder andere Neuauflage erleben. Gefeiert wird im August. Die Dirndl dürfen also ruhig fesch und luftig ausfallen. Beim Oktoberfest in Timmendorfer Strand kommt alles zusammen: Kaiser Franz Beckenbauer, Blödel Barde Otto Waalkes, Brathähnchen und Wiesenhits aus den Lautsprechern. Damit Sie sich für dieses Ereignis auch entsprechend in Schale werfen können, haben Heinz und Monika Meyer in ihrem Geschäft in der Strandpassage ein umfangreiches Angebot: Trachtenhemden, Dirndl, Lederhosen, Tücher, Gürtel und alles, was einen waschechten Bayern ausmacht. Die Tracht in Timmendorfer Strand ist also vielseitig und immer für Überraschungen gut.
Wenn man in Timmendorfer Strand Urlaub macht, denkt man zunächst nicht, dass hier ein besonderer Dialekt gesprochen wird. Die meisten Menschen reden so gut wie hochdeutsch und auch Einheimische unter sich versteht man ganz gut, ohne dass man sie einem bestimmten Dialekt zuordnen würde. Und doch gibt es hier sprachliche Besonderheiten, denn es wird Plattdeutsch gesprochen. Dies zwar selten, aber das Verständnis dafür ist durchaus vorhanden. Dabei handelt es sich um einen Dialekt mit vielen unterschiedlichen Formen. Obwohl sehr wenig Platt gesprochen wird, versteht doch ein Großteil der Einwohner in Timmendorfer Strand diesen Dialekt, auch wenn sie ihn kaum selbst verwenden.
Wenn man Plattdeutsch hört, stellt man schnell fest, dass es hier viele Eigenheiten gibt und Platt im Vergleich zu anderen Mundarten teilweise schwer zu verstehen ist. So wird das „ch“ oft durch ein „k“ ersetzt, wie bei „ik“ (ich) oder „koken“ (kochen). Auch „sch“ wird oft mit anderen Buchstaben ausgetauscht, z.B. „slapen“ (schlafen), „Swien“ (Schwein) oder „smeren“ (schmieren). In der Grammatik begegnen Zuhörern mitunter ganz eigene Regeln, wenn man am Timmendorfer Strand Einheimischen zuhört, die Plattdeutsch reden. „Den Fischer siene Fru“ ist solch ein Beispiel, wobei man aber sagt, dass die Grammatik im Allgemeinen einfacher ist, als im Hochdeutschen.
Je länger man sich aber am Timmendorfer Strand aufhält, desto leichter kann man auch die Menschen verstehen, die Plattdeutsch sprechen. Dann weiß man auch, was „Diern“ (Mädchen), „Slaapkamer“ (Schlafzimmer), „Klönschnack“ (Gespräch) und „tauhöan“ (zuhören) bedeuten.
Übers Jahr wird in Timmendorfer Strand viel für Touristen getan. Wer so ein umfangreiches Freizeitangebot bereitstellt, ist auch immer wieder bestrebt, ein Stück weit Tradition und Brauchtum weiterzugeben. Die Ortschaft war früh touristisch geprägt und musste sich somit dem Fremdenverkehr öffnen. Kultur und Brauchtum sind in Timmendorfer Strand weit weniger allgegenwärtig, wie auf den Inseln im Wattenmeer oder anderen, eher entlegenen Regionen. Bei näherer Betrachtung wird aber deutlich, dass sich einige Bräuche durchsetzen konnten und heute ihre Berechtigung im Veranstaltungskalender des Ortes besitzen.
Niendorf konnte sich den Charme eines romantischen Fischerdorfes bewahren. Zu einer schönen Tradition geworden ist die Fischers Wiehnacht. Romantiker werden das Hafenfest lieben und gleichzeitig wird dem nordischen Brauchtum eine Bühne geboten. Man begegnet auf dem vielleicht besinnlichsten Weihnachtsmarkt Deutschlands Väterchen Frost und Lucia, der schwedischen Lichterkönigin. Alte Weihnachtserinnerungen werden wach und Kommerz und Protz treten in den Hintergrund, stattdessen erfahren Sie viel Wärme und Herzlichkeit und damit den eigentlichen Sinn der Weihnacht.
Die Tradition der Osterfeuer reicht bis in das alte Ägypten zurück. Überliefert ist, dass bereits damals Scheiterhaufen in Brand gesetzt wurden, um den Winter zu vertreiben und der Sonne den Weg auf die Erde zu bahnen. Der Brauch wurde später von den Christen weitergeführt und im Raum Timmendorfer Strand lodern heute vielerorts Osterfeuer. Das Osterfeuer wird von einem Priester gesegnet. Anschließend entzündet dieser die Osterkerze, welche in die Kirche getragen wird und Christus als Licht der Welt symbolisiert. Doch auch ohne religiösen Background werden die Osterfeuer entzündet. Sie spenden Wärme und die Menschen rücken näher zusammen, schon deshalb ein schöner Brauch, den auch viele Urlauber zu schätzen wissen. Besonders die Osterfeuer in der Region sind sehr beliebt. Viele Ostern-Fans suchen sich extra eine Ferienwohnung in Scharbeutz oder anderen Orten um die Osterfeuer zu genießen. Diese bieten natürlich viele Vorteile.
Auch der Brauch, Osterwasser zu schöpfen, ist sehr alt. Dies geschieht in der Nacht zum Ostersonntag. Hat man das Osterwasser aus einem Bachlauf geschöpft, darf kein Tropfen davon verschüttet werden und auch Gespräche sind während des Transports tabu, denn die Reinheit des für seine heilende und verjüngende Wirkung geschätzten Wassers muss bewahrt bleiben.